Hallo, ich bin Jess. Ich leide an einer chronischen, entzündlichen Darmerkrankung (Englisch " Inflammatory Bowel Disease" - daher im weiteren Verlauf auch mit "IBD" abgekürzt. Anm. d. Übersetzers) und bin selbständig. Es erforderte Mut, öffentlich meinen Kampf gegen Morbus Crohn zu teilen. Ich hatte Angst, dass die Leute nicht mit mir zusammenarbeiten wollten oder sich davon entmutigen ließen, wie offen ich online über meine Gesundheitserlebnisse  sprach. Als Kleinunternehmerin mit vielen gesundheitlichen Problemen öffneten sich mir die Augen für die Missverständnisse! Hier ist ein Bild von mir mit meinem eigentlich besten Freund, meiner YUYU! (so gut zur Schmerzbehandlung!)

Deshalb möchte ich heute dem Wahnsinn Einhalt gebieten, indem ich die häufigsten Mythen im Zusammenhang mit chronischen, entzündlichen Darmerkrankungen entlarve.

1. Du bist, was du isst,... richtig?

Hinweis für alle, die dies lesen: Bitte kommentieren Sie meine Ernährung nicht. Hier nun einige Fakten:

Eine Diät allein verursacht keine IBD und keine nachgewiesene Diät kontrolliert Entzündungen.

„Mit Morbus Crohn oder Colitis zu leben kann bedeuten, dass Sie Ihre Ernährung umstellen müssen. Möglicherweise müssen Sie bestimmte Lebensmittel meiden, um Ihre Symptome zu lindern, oder besonders darauf achten, dass Sie die richtigen Nährstoffe erhalten. Es gibt keine einzelne Diät, die für jeden funktioniert – aber diese Informationen helfen Ihnen zu verstehen, wie sich Lebensmittel auf Ihre Erkrankung auswirken, damit Sie die für Sie richtigen Entscheidungen treffen können.“

Quelle: https://crohnsandcolitis.org.uk/info-support/information-about-crohns-and-colitis/all-information-about-crohns-and-colitis/living-with-crohns-or-colitis/food

Es gibt für mich einige auslösende Lebensmittel (Fleisch, Milchprodukte, alles mit hohem Ballaststoffgehalt, Alkohol), aber obwohl ich sie meide wie die Pest, bekomme ich immer noch Anfälle.

Weißer Toast kann bei mir Magenkrämpfe auslösen. Er gehört zwar nicht zu meiner üblichen Diät -  dennoch - aufgrund meiner chronischen, entzündlichen Darmerkrankung spielt mein Magen schonmal verrückt. Das ist es.

2. Es kann sich nicht schlimmer anfühlen als Blähungen…

Ich wünschte, es wären Blähungen. Die sind schrecklich genug, aber sie sind mit einem IBD-Krampf nicht annähernd vergleichbar.

Als Menschen versuchen wir, einander zu verstehen, indem wir unsere Situationen vergleichen, aber ehrlich gesagt, ärgere ich mich, wenn ich den Schmerz beschreibe, den ich täglich verspüre, und er mit so etwas wie Blähungen verglichen wird.

Blähungen gehen vorbei.

Blähungen sind vorübergehend.

IBD ist für immer.

Ich sagte mir immer: „Jeder Schmerz ist relativ“, und wir können unseren schlimmsten Schmerz mit dem anderer vergleichen.

Ich nehme diese Aussage jetzt zurück.

Wenn wir uns jemals über Schmerzen unterhalten, sollten wir uns darüber einig sein, dass wir niemals Schmerzskalen vergleichen können, weil wir beide keine Ahnung haben, was der andere fühlt. Das bedeutet nicht, dass wir uns nicht ineinander hineinversetzen können; es bedeutet nur, dass wir nicht vergleichen sollten.

 3. IBD betrifft nur Ihren Bauch.

Ich habe täglich Symptome meiner chronischen Entzündung, was nicht „nur Bauchschmerzen“ bedeutet. Nicht im Geringsten.

Hier sind in keiner bestimmten Reihenfolge meine häufigsten IBD-Symptome aufgeführt.

• Ermüdung
• Blähungen
• Geschwüre im Mund
• Wunder Hintern (Fistel)
• Generalisierter Ganzkörperschmerz
• Lokalisierter Schmerz (Bauch)
• Gewichtszunahme
• Gewichtsverlust
• Leichte Krämpfe
• Extreme Krämpfe
• Durchfall
• Blutverlust im Stuhl
• Wenig Eisen
• Probleme mit der psychischen Gesundheit (Bewältigung aller oben genannten Probleme)

Das sind nur meine Symptome. Viele IBD-Patienten berichten sogar noch mehr (Augenschwellung, Hautreizung usw.).

Ich denke, die Leute gehen davon aus, dass es sich bei IBD nur um Magenprobleme handelt, weil es das sichtbarste Symptom ist. Sie können physisch sehen, wie jemand zur Toilette rennt oder wie aufgebläht sein Bauch ist (wenn er es Ihnen zeigt), dabei ist IBD so viel mehr als nur Magenprobleme.

Die zentralen Thesen

• Wenn Ihnen jemand mitteilt, dass er an IBD leidet, geben Sie ihm bitte keinen Rat, es sei denn, er fragt danach.
• Die IBD-Erlebnisse sind bei jedem anders.
• Nur weil Sie jemanden mit IBD kennen, heißt das nicht, dass Sie jeden Fall verstehen.

Abschluss

Dieser Blog ist nur meine persönliche Erfahrung. Wenn Sie Fragen zu IBD haben, empfehle ich Ihnen, https://crohnsandcolitis.org.uk/ zu besuchen .

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